Samstag, 20. Februar 2021

Kleinkinder entdecken die Natur im Februar: Rehe und Schneeglöckchen

Rehe lassen sich ganz besonders schön in einem Wildpark beobachten. Wir haben dazu z.B. einen kostenlosen „Park“ in unserer Nähe. Es handelt sich dabei einfach um ein großes eingezäuntes Waldstück, in dem Rehe und Hirsche leben und über die Jahre ihre Scheu vor den Menschen verloren haben. Man kann in diesem rießigen Gelände spazieren gehen (keinerlei Kommerz) und entdeckt auf seinem Weg durch den Wald immer wieder Tiere, die z.B. am Wegrand stehen und fressen.

 
 
Es gibt dort eine rießige Futterkrippe. 
 

Nachtrag: 1 Jahr später waren wir wieder im Wildpark bei frühlingshaften Temperaturen. Auch das ist natürlich total toll und man kann die Schneeglöckchen umso besser finden.



Ich habe auch schon gehört, dass man in anderen kommerziellen Wildparks spezielles Futter (Presslinge) kaufen kann und die Rehe den Kindern dann aus der Hand fressen! Das ist natürlich auch sehr toll! Achtung: Spaziergängern in einem normalen Wald ist Wildtierfütterung (Rehe, Hirsche, Füchse, Wildschweine) aus verschiedenen Gründen untersagt = Ordnungswidrigkeit = Bußgeld! Nur Jäger oder Förster dürfen die Tiere bei Schnee füttern!
 
Als der Schnee wieder weg war, hatten wir Glück und wir konnten in der freien Natur beim spazieren gehen mal wieder Rehe beobachten. Allerdings halt nur aus der Ferne... 3 Rehböcke sind über die ganzen Felder gesprungen

Zuhause freute sich David sehr über 3 neue Tierfiguren. Rehbock, Ricke und Rehkitz, die Rehfamilie. Das Besondere bei den Tierfiguren von Schleich gegenüber Ostheimer oder sonstigen Tieren ist, dass sie sehr detailgetreu sind. Das heißt, sie alle haben auch richtige Fußabdrücke!!!
 
Unser Jahreszeitentisch mit dem Bild "Der Winterwald" aus "mein großes Natur-Wimmelbuch" vom Esslinger Verlag
 
David ließ die Rehe immer wieder über kinetischen Sand laufen (geht natürlich auch mit weißer Knetmasse) und entdeckte dabei die Fußspuren, die sie (so wie im Schnee) hinterlassen haben. Das haben wir auch noch mit anderen Waldtieren gemacht und David lernte die einzelnen Fußspuren sehr schnell auseinander halten. Er konnte kaum genug davon bekommen! Es ist überhaupt toll, wenn die Kinder mit Tierfiguren spielen können. David hat mich damit überracht, wie er das Rehkitz hinten an die Ricke gestellt hat und sagte: „Mama trinken“ (das heißt bei ihm „stillen“), so wie er es in den Tiersendungen im Fernsehen gesehen hat.
 
 
Unser Thema in diesem Februar war aber nicht nur die Rehfamilie, sondern auch ein wenig das Schneeglöckchen. Es ist ja ein erster Frühlingsblüher, den man nun bei Spaziergängen draußen entdecken kann. Und somit wurde mit Schneeglöckchen dekoriert. Wir haben eine winterliche Schneeglöckchen-Fensterdeko gebastelt. Das war zwar größtenteils meine Aufgabe, aber David war sehr stolz auf seine Hände in Schneeglöckchenform und rief immer „Hände“, wenn er die Schneeglöckchen am Fenster betrachtet hat. Dazu zeichnet man einfach nur die Handform des Kindes auf weißem Papier nach, schneidet sie aus und beklebt sie noch mit Kelchblatt, Stängel und Blättern (diese habe ich einfach schnell frei und ohne Schablone aus grünem Tonpapier ausgeschnitten). David hat mit Fingerfarbe noch Schneeflocken ans Fenster getupft. 
 
Die Vogeldeko ist vom Januar-Jahreszeitentisch übrig geblieben und ziert nun auch das Fenster

Dazu habe ich auch was Schönes auf youtube gefunden. Ein Schneeglöckchen-Lied + Fingerspiel in einem.

 

Lernen aus Bilderbüchern

Rehe findet ihr in folgenden montessori geeigneten Büchern für Kleinkinder (Stand 2021):

unbezahlte Werbung, Werbung ohne Auftrag


ab 12 - 18 Monaten:


Hör mal rein, wer kann das sein - im Wildpark (2020, ArsEdition)

Soundbücher sind immer toll, um Tiere kennen zu lernen, die Geräusche von sich geben. Ganz besonders, wenn man sie live schlecht hören kann. Das ist der 1. Vorzug dieser Bücher. Das Tolle ist aber, dass man die Tiere hier auch noch erfühlen kann! Natürlich ist es jeweils nur ein Stück Stoff und kein richtiges Fell, aber man bekommt doch einen Eindruck davon, dass sich ein Reh anders anfühlt als eine Eule. Und genau unter diesem Fühlelement wird dann der Sound ausgelöst. Zusätzlich sieht das Kind reale echte Fotos der Tiere in verschiedenen Situationen. In diesem Buch entdeckt das Kind Rehe, Wölfe, Mufflons, Luchse und Uhus 

 

Kosmos Verlag (2020): Guck mal tief in den Wald

Dieses Buch wird ab 2 Jahren empfohlen, ich jedoch finde es schon wesentlich früher geeignet. Jede Doppelseite beinhaltet nur einen 4-zeiligen Reim, also genau das was 1-Jährige lieben. Die Zeichnungen sind auch sehr schlicht gehalten! Das Buch beginnt hoch oben in den Bäumen bei der Eule und geht dann immer tiefer hinunter bis zum Boden. Das Kind lernt also die Eule kennen, dann den Specht, Eichhörnchen, eine Ricke und ein Rehkitz, das sich im hohen Gras / Gebüsch versteckt hat, Wölfe, Wildschweine, Siebenschläfer, Maikäfer, Tausendfüßler und zum Schluss findet es eine Feder.

 

Steffen Walentowitz, Susanne Gernhäuser, Ravensburger (2015): Wer wohnt im Wald?

wunderschöne, naturgetreue, schlichte Zeichnungen (nicht überladen) von Tieren im Wald. Genau das Richtige für so junge Kinder! Im Buch zu finden sind: Specht, Reh, Dachs, Eichhörnchen und Wildschweine. Dazu gibt es auf jeder Seite 3 - 4 informative Sätze. Es ist eine Ricke mit 2 Rehkitzen abgebildet (allerdings Frühling-Sommer). Wir lieben alle 4 Bücher dieser Reihe "Wer wohnt ... ?" LEIDER werden diese Bücher nicht mehr neu gedruckt. Ihr findet sie für 1-3 € pro Stück noch in den Kleinanzeigen oder bei Gebrauchtbuchhändlern


ab 2 Jahre:


Thomas Müller, Gerstenberg Verlag (2019): Tiere im Wald

In diesem Buch findet man Eichhörnchen, Hase, Fuchs, Wildschwein, Eule, Reh und die Waldmaus. Jedes Tier ist erstmal ganz groß und für sich alleine dargestellt. Klappt man die Seite auf, sieht man weitere schöne Zeichnungen zu diesem Tier z.B. in seiner liebsten Umgebung, was es frisst, wie es schläft, wie die Jungen leben usw. Dazu gibt es jeweils einen längeren Sachtext, in dem die Tiere auch korrekt benannt werden wie Bache, Keiler, Ricke, Rehbock und Rehkitz. Auf den Bildern zu sehen gibt es eine Ricke mit 2 Rehkitzen auf der Wiese und einen Rehbock, der sein kleines Geweih im Frühling an einem dünnen Baum abstreift. Im Sachtext erfahren die Kinder u.a. dass das Geweih des Rehbocks im Winter auch abfällt und neu nachwächst. 

 

Ravensburger Verlag(2020): Mein großes Sachen suchen Bei uns im Wald

Ein erstes dickes Wimmelbuch mit 11 Waldszenen im Jahresverlauf. Es zeigt natürlich vor allem viele Tiere und Pflanzen im Wald, aber auch noch einen Waldlehrpfad, Waldspielplatz, Waldkindergarten, Förster, Baumfällungen und den Wald in den Bergen. Auf der letzten Seite sieht man den Winterwald im Schnee mit einer Futterkrippe für die Rehe. Jede Seite wird mit wenigen Sätzen beschrieben und das Kind wird aufgefordert ein paar „Begriffe“ auf dem Wimmelbild zu suchen. Das Buch ist wirklich total klasse, um neue Wörter zu lernen und regt zum erzählen an. Denn auf jeder Seite gibt es viel zu entdecken.


 

Und evtl noch ein besonderer Tipp:

Arena (2006): Meingroßes Naturbildwörterbuch im Wald

Dieses Buch ist bereits 15 Jahre alt und wird nicht mehr neu verkauft. Die ersten Kinder, die dieses Buch angeschaut haben, sind mittlerweile also schon fast erwachsen! Und dennoch ist dieses Buch (und auch die anderen aus der Reihe) einfach toll! Man findet es noch bei Gebrauchtbuchhändlern, in den Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt. Ich habe es für 1 € entdeckt und natürlich sofort zugeschlagen. Das Buch ist eigentlich genau so aufgebaut wie das „Sachen suchen im Wald“, ist aber nicht ganz so überladen und zeigt wirklich nur die Tiere und Pflanzen, das aber mehr im Detail (größer). Rehe sind sogar auf 4 von 6 Seiten zu sehen. Die Zeichnungen von Bob Bampton sind wunderschön! Auch dieses Buch zeigt den Jahresverlauf und so findet man neugeborene Rehkitze im Frühling, sowie eine Futterkrippe für das Wild im verschneiten Winterwald. Sehr schön ist, dass ganz klar unterschieden wird zwischen Rehfamilie und Hirschfamilie. Alle Tiere werden korrekt benannt (Rehbock, Rehkitz, Hirschkuh, Hirschkalb).


 

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