Gemeinsam
spielen - draußen in der Natur - bei Sonne, Wind, Regen und Schnee, bei
Hitze und bei Kälte - im Frühling, Sommer, Herbst und Winter...
... dazu braucht man aber die richtige Kleidung
Die Materialien:
1. WOLLE ist bei uns die Nr. 1 und wir haben nur positive Erfahrungen damit gemacht.
Denn Wolle ist
temperaturregulierend
und deshalb nicht nur was für den Winter.
Wolle wärmt bei
Kälte. Aber sie
kühlt auch bei Wärme. Also ein ideales Material für das ganze Jahr! Ganz besonders hervorzuheben ist, dass Wolle
Nässe absorbiert und in kleinen Luftkammern bindet, sodass es
sich nicht nass oder kalt anfühlt (wie Baumwolle)
Trotz
Feuchtigkeit wärmt Wolle weiterhin! Das kann ich an einigen Beispielen verdeutlichen:
1. David trägt zum schlafen immer Merinowolle und darüber einen Schlafsack aus Baumwolle. Es gab Phasen, in denen leider nachts öfter einmal die Windel ausgelaufen ist. Das haben wir nachts jedoch gar nicht bemerkt, erst am nächsten Morge beim aufstehen. Da zeigte sich uns jedes Mal ein Phänomen. Davids Schlafsack war richtig nass und kalt!!!!! Ach du Schreck!!! Wir zogen ihm schnell den Schlafsack aus ... und darunter war er aber in seiner Merinowollwäsche warm und nahezu trocken (leicht feucht) !!! Die Wolle hat die Nässe einfach nach außen an den Schlafsack abtransportiert!
2. Ich selbst lief in der Waldspielgruppe mit Stoffschuhen durch hohes taunasses Gras! Plötzlich bemerkte ich, dass die Stoffschuhe undicht waren und meine Füße nass wurden! So ein Mist! Ich ärgerte mich darüber, dass ich durch das nasse Gras (bei herrlichem Sonnenschein) gelaufen bin und nun für die restliche Zeit nasse Füße haben sollte. Aber ich musste mich ja um David kümmern und kurze Zeit später dachte ich nicht mehr daran. Als wir wieder nach Hause kamen und ich gerade meine Schuhe ausziehen wollte, erinnerte ich mich wieder daran, dass meine Socken doch eigentlich nass sein müssten. Ich bemerkte aber gar keine Nässe mehr, meine Füße waren warm. Als ich also ohne Schuhe dastand und meine 2 Paar übereinander gezogenen Wollsocken befühlte, merkte ich, dass die Socken feucht waren!!! Aber ich spürte es nicht an den Füßen!
3. An einem Wintertag ohne Schnee hatten wir in der Waldspielgruppe unsere Faschingsfeier. Passend zum Faschingskostüm wollte ich David etwas schwarzes anziehen und da war seine schwarze Wollwalkhose perfekt. Normalerweise hätte ich ihm aber eine graue Matschhose angezogen, denn ich wusste, dass es Pfützen geben würde (obwohl es nicht regnete) und damit er 100 % trocken bleibt, wäre das natürlich die sichere Alternative gewesen. Aber dieses eine Mal ging ich das Risiko ein. Und wie es der Teufel will, passierte das Unmögliche: David rannte den Gehweg entlang und ist plötzlich hingefallen -> und er landete außgerechnet mitten in einer Pfütze!!! Ich dachte, dass das doch jetzt nicht wahr sein darf und war erstmal vollkommen verzweifelt. Die Wollwalkhose war nass und ich hatte keinen Ersatz dabei! David machte es aber komischerweise überhaupt nichts aus und wollte weiter spielen. Er hatte wie immer mehrere Schichten an und etwas nervös lies ich ihn weiter spielen. Ich kontrollierte immer mal wieder und er war warm. Als wir wieder zu Hause waren, wollte er immer noch nicht ins Haus, sondern im Garten weiter spielen! Ich konnte ihn nicht dazu überreden mit ins Haus zu kommen und sich umzuziehen. Als er dann später endlich ins Haus kam und ich ihn auszog, bemerkte ich, dass die Wollwalkhose und alles restliche so gut wie trocken war. Einzelne kleine Stellen waren vielleicht leicht feucht, aber nicht nass. David war warm und es ging ihm blendend.
4. Wolle ist wie gesagt wasserabweisend. Ein bisschen Flüssigkeit perlt einfach ab. Wenn David seine Merinowolleshirts und Leggins als ganz normale Kleidung zu Hause getragen hat und beim trinken mal was daneben gegangen ist, war das absolut kein Problem. Die Flüssigkeit lief herunter oder blieb auf der Oberfläche stehen und konnte einfach weggewischt werden, ohne dass David sich nass gefühlt hätte. Er musste sich also nicht umziehen, obwohl er Flüssigkeit über sich verschüttet hat. (Wolle nimmt wirklich so schlecht Wasser auf, dass ich sie grundsätzlich immer mit der Hand wasche und nicht in der Waschmaschine. Denn in meiner neuen wassersparenden Waschmaschine, wird die Wäsche tatsächlich gar nicht richtig nass und kommt fleckenweise trocken wieder heraus!!!)
Merinowolle
☂🌞 Merinowolle-Bodies oder Shirts sind super an nicht so schönen Frühlings- oder
Sommertagen, wenn es
bei etwa 20 ° ständig zwischen warm und kalt wechselt (wolkig, windig,
nach Regen oder einfach der Wechsel zwischen schattigem Wald und sonnigem Feld). Ein Body oder Shirt
aus Merinowolle oder Wolle/Seide ist hier ideal und schützt vor
Erkältungen bei wechselhaftem Sommerwetter.
☆☆☆ An kühleren Sommertagen oder
abends, wenn es kalt wurde, hat ein Merinowolle-Shirt als Jacke ausgereicht ☆☆☆ Strickjäckchen o.ä. waren somit
überflüssig
☁ im Herbst dient der Body oder Shirt + Leggins aus Merinowolle als Unterwäsche. Außerdem gibt es Socken, Mützen und Schals aus Merinowolle
 |
an sehr warmen Herbsttagen reicht ein Merinowolleshirt ebenso als "Jacke" aus
|
☃ im Winter dient der Body o. Shirt + Leggins aus Merinowolle als 1. wärmende
Schicht. Darüber kommt ein weiteres Merinowolle-Shirt sowie weitere wärmende Hosen
☆☆☆ Merinowolle ist super praktisch. Dreck und
Flecken gehen meist sehr leicht wieder raus. Viel leichter als aus
Baumwolle (dennoch empfehle ich eher dunklere Wollfarben wie z.B. blau, braun, dunkelgrün, grau... gegenüber naturfarbener Wolle). Eine kurze Handwäsche reicht meistens aus,
um alles schnell wieder rauszubekommen. Wenn nicht, dann hilft Gallseife. Danach einfach
zum trocknen hinlegen. Fertig. ☆☆☆
Wollwalk
→ absolut robust, im Wald und auch auf dem Spielplatz
Es gibt Wollwalk-Hosen und Wollwalk-Jacken oder Wollwalk-Anzüge, die man bei trockenem Wetter anstelle einer dicken Herbst oder Winterjacke anzieht. Das Material ist absolut robust und hält extrem viel aus. Spielen im Sand, auf dem Waldboden, auf Rutschen usw ist gar kein Problem. Nebenbei ist die Wolle temeraturregulierend und atmungsaktiv (im Gegensatz zu vielen Kunststoffjacken), wasserabweisend und hält warm, obwohl das Material recht dünn ist. Es schränkt also die Bewegungen nicht so ein wie eine dicke Daunenjacke. Außerdem gibt es aus Wollwalk Mützen, Schals und Handschuhe.
☆☆☆ Bei dem grobem Wollwalk kann man den angetrockneten Dreck (Erde, Sandkasten) einfach rausbürsten. Wolle
hat einen Selbstreinigungseffekt und oft reicht einfach nur auslüften. Gewaschen habe ich die Wollwalkkleidung eigentlich nie! Ich erinnere mich nur einmal an einen Fall von Baumharz auf der Wollwalkhose. Das habe ich mit Olivenöl und danach Gallseife wieder rückstandslos herausbekommen. Aber ich würde dunklen Wollwalk auf jeden Fall bevorzugen!
2. Fleece
Wir haben 4 verschiedene Fleecejacken und noch weitere Jacken und
Jäckchen geschenkt oder geliehen bekommen. Unsere kleine Garderobe hatte
gar nicht so viel Platz für so viel Zeug. Aber ganz ehrlich, keine
davon war wirklich Outdoor-geeignet, höchstens im Hochsommer schnell zum drüber ziehen. Denn eine gute Jacke findet man
nicht mal so eben bei irgendwelchen Discountern. Ich kaufte eine Jacke und eine Hose aus Antarctic Fleece, die in bestimmten Fällen zum Einsatz kamen. Bei der Jacke wählte ich eine mit Anti-Sturm-Futter. Wenn es also wirklich sehr windig war, zog ich diese Anti-Sturm-Fleecejacke noch zusätzlich unter die Wollwalkjacke, damit der Wind nicht so durch die Wolle hindurchbläst. Das war aber wirklich sehr selten der Fall. Die Fleecehose zog ich gerne unter eine ungefütterte Matschhose (prinzipell könnte man unter Matschkleidung natürlich aber auch Wollwalk ziehen). Der Nachteil ist halt: sollte die Fleecekleidung aus irgendeinem Grund nass werden, dann wird sie auch nass und kalt bleiben. Für den Waldkindergarten werde ich wohl keine Fleecehose mehr kaufen, sondern lieber eine Merinowollfrotteehose (oder einfach die Wollwalkhose). Ansonsten hatten wir noch 2 günstige Mützen mit Fleecefütterung für nicht so kalte Herbsttage
3. Regenbekleidung
Achtung! Die meiste Regenbekleidung steckt voller Schadstoffe! Hier
sollte man beim Kauf unbedingt auf das oeko-tex 100 Label und auf eine
PFC-freie Imprägnierung achten. Das selbe natürlich auch bei den
Gummistiefeln. Gummistiefel kauft man am Besten aus Naturkautschuk. Viele sind sogar in Barfußschuhqualität.
Wollwalk
ist zwar wasserabweisend, aber nicht wasserdicht. Viele sehr junge Kinder
setzen sich aber gerne mitten in eine Pfütze hinein
und plantschen darin herum. Hier braucht es also
unbedingt einen Matschanzug, auch wenn die Sonne scheint. Solange der
Waldboden nass ist und es Pfützen gibt, muss man auf Nummer sicher
gehen.
Kann ja auch sein, dass
das Kind versehentlich in eine Pfütze hineinstolpert oder einfach
umkippt / hinfällt.
Wir haben eine Regengarnitur aus Matschhose und Regenjacke (ungefüttert) für das gesamte Jahr.
Wir nutzen sie nicht als Wärmeisolation, sondern nur als
äußerste Wetterschutzschicht, damit nichts nass wird.
Hier nun ein paar Kleidungs-Beispiele von uns:
ab 18 ° + sonnig (Sommer)
- Unterhose (oder Windel)
- robuste Jeanshose
- T-shirt
- Jacke / Jäckchen (Baumwolle, Fleece, was auch immer) <- kann man morgens anziehen und später wenn es wärmer wird ausziehen
- robuster geschlossener Barfußschuh und normale Socken
ca 10 - 15 ° trocken (Herbst)
- Kurzarm Merinowolle Body oder Shirt
- Langarm Merinowolle 2. Shirt (oder irgendein anderes Oberteil)
- Wollfleecejacke oder Wollwalkjacke
- Weste
- Fleecemütze + Merinowolle-Schal oder dünne Merinowolle-Schlupfmütze (Schalmütze)
- Merinowolle Strumpfhose
- gefütterte Outdoorhose oder Wollwalkhose
- robuster fleecegefütterter Barfußschuh
ca 10 - 15 ° REGEN oder sonnig / bewölkt NACH Regen
= Matschkleidung
- wasserdichte Regenjacke ungefüttert
- normale Mütze
- Wollfleecejacke oder Wollwalkjacke
- normales Baumwoll-Shirt oder Pullover
- Merinowolle Kurzarmbody oder Shirt
- dicke Baumwoll-Strumpfhose oder dünne Merinowolle-Strumpfhose
- Antarctic Fleecehose (oder Wollwalkhose)
- Matsch-Latzhose ungefüttert
- Gummistiefel ungefüttert
 |
ausgerutscht | |
5 - 10 ° trocken
- Wollwalk-Jacke (+ Schurwolle-Schal, da unsere Jacke keinen Stehkragen hat)
- dicke Woll-Mütze oder dicke Merinowolle-Schlupfmütze
- normaler Baumwolle-Pullover
- Merinowolle Langarmshirt
- Merinowolle Langarmbody oder 2. Shirt
- Merinowolle Strumpfhose
- Antarctic Fleecehose oder dickere Merinowollehose
- Wollwalk-Hose
- dicke Schurwollsocken
0 - 5 ° nach Regen
- Wollwalk-Jacke oder Wollfleecejacke
- Matschhose und Regenjacke (auf dem Bild hat er keine an, weil es nicht geregnet hat, gab nur Pfützen)
- dicke Merinowolle-Schlupfmütze
- Merinowolle Strickpullover
- Merinowolle Langarmshirt
- Merinowolle Langarmbody oder 2. Shirt
- Merinowolle Strumpfhose
- Merinowolle-Leggins
- Merinowollfrotteehose
- Wollsocken
Vieles kann man das ganze Jahr über
nutzen! Uns reichten für die gesamte Spielgruppenzeit:
- 3 Merinowolle Kurzarmbodies ☂🌞
- 3 Merinowolle Langarmbodies ☂🌞☁☃
- 3 Merinowolle Leggins ☂🌞☁☃
- 1 Merinowollfrotteehose ☁☃
- 3 Merinowolle-Langarmshirts ☂🌞☁☃
☆
Diese Merinowollewäsche war gleichzeitig auch Davids Nachtwäsche
zum schlafen, sowie Unterwäsche bzw Alltagskleidung im Winter drinnen im Haus ☂🌞☁☃
- 1 Merinowolle Strickpullover ☁☃
- 1 Merinowolle-Strumpfhose ☂☁☃
- 1 Paar dicke Schurwollsocken ☃
- 1 Paar dünne Merinowollesocken ☂☁
- 1 Wollwalk-Jacke + Hose ☁☃
- 1 Wollfleecejacke (nicht nötig, wenn man eine Wollwalkjacke hat, aber sie ist so toll zum drunter ziehen unter Regenkleidung oder einfach eine hübsche kuschelige Jacke im Herbst) ☂☁☃
- 1 Fleecejacke (winddicht, atmungsaktiv) ☂🌞☁☃
- 1 Fleecehose ☂☁☃
- 1 Regenjacke + 1 Matschhose ungefüttert ☂🌞☁☃
- 2 Fleecemützen für weniger kalte Herbsttage ☁
- 1 dünne Merinowolle-Schlupfmütze ☁☃
- 1 dicke Merinowolle-Schlupfmütze ☁☃
- 1 Merinowolle Schlauchschal ☁☃
- 1 Schurwolle-Schal ☁☃
- 1 Paar wasserdichte Matschhandschuhe ☁☃
- Rest war normale Alltagskleidung
Ich habe diese Sachen von Anfang an etwas größer gekauft, sodass David sie die gesamten 2 Jahre Spielgruppenzeit tragen konnte! Nur die Schuhe müssen halt alle paar Monate ausgetauscht werden, da die Füße im Kleinkindalter ja so rasend schnell wachsen. Wir haben nur Barfußschuhe verwendet. Diese sollten möglichst robust sein, also nicht aus Glattleder, da das Material ansonsten im Wald sofort kaputt geht. Textile Barfußschuhe mit hochgezogener Sohle (je nach Jahreszeit mit Futter oder ohne), Gummistiefel (je nach Jahreszeit gefüttert oder nicht) und Winterstiefel schienen uns am Besten geeignet.
Natürlich wurde das alles IMMER getragen, nicht nur in der Waldspielgruppe. Egal wann wir draußen waren, sei es zum einkaufen, sei es zu einem normalen Spaziergang, auf dem Spielplatz oder sonst wo... natürlich hat David immer seine Wollsachen angezogen, damit er in jeder Outdoorsituation warm und trocken war.
Schnee hatten wir in der Waldspielgruppe leider gar nicht! Deshalb kann ich dazu aktuell eigentlich auch nichts sagen. Dieses Jahr haben wir zum Schlitten fahren (Waldspielgruppe findet wegen Corona nicht statt) über die Merinowollekleidung einen Schneeanzug (Fleecegefüttert) gezogen, weil wir Schneeanzüge von Davids Cousin geliehen bekommen haben. Damit waren wir sehr zufrieden, David war immer schön warm. So würde ich es im Waldkindergarten in Zukunft wohl auch handhaben (wobei man natürlich genau so gut weiterhin die Matschkleidung über den Wollwalk ziehen könnte - Effekt ist der selbe; man muss also nicht zwingend noch extra einen Schneeanzug kaufen)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen