Montag, 26. November 2018

7 Jahre unerfüllter Kinderwunsch - oder - wie ich alternativ wurde

Für mich war immer klar, dass ich Kinder wollte; am Besten so früh wie möglich! Ich wollte nicht reisen, Partys machen, Karriere... Ich wollte nichts lieber als eine junge Mutter sein! Doch das Leben hatte andere Pläne mit mir. 7 lange Jahre musste ich auf mein Wunschkind warten und in dieser Zeit ging ich durch einige typische Phasen:

1. Scheinschwangerschaften

Nach der Hochzeit war ich der festen Überzeugung, dass ich natürlich sofort schwanger werden würde! Man plant eine Hochzeit monatelang liebevoll bis ins kleinste Detail. Man hat ein festes Hochzeitsdatum und eine endlos lange Liste mit Dingen, die man bis dahin zu erledigen hat. Dann das Ergebnis: Der lange erwartete Hochzeitstag ist da! Man schwebt im größten Glück! Und danach...? Ich denke, dass ich den Hochzeitsmodus einfach nicht mehr abgestellt, sondern nur umgestellt habe. Auf Babymodus. Denn kurz nach der Hochzeitsreise bestellte ich mir tatsächlich die ersten Babyratgeber! Anstatt Hochzeitslisten abzuarbeiten, wollte ich nun Erstausstattungslisten abarbeiten und dem nächsten großen Ereignis entgegenfiebern. Doch das Leben ist - nicht immer - ein Wunschkonzert. Die Realität traf mich ziemlich schnell mit einem negativen Schwangerschaftstest! Obwohl meine Periode ausgeblieben war! Sie kam und kam nicht! Dabei hatte ich sonst immer einen absolut perfekten und regelmäßigen Zyklus. Wie konnte das sein??? Ich hatte Symptome, die ich in meinem ganzen Leben noch nicht hatte wie z.B. starke Brustschmerzen, ständiges Unterleibsziehen usw. Ich war tatsächlich scheinschwanger! Eine Wunschvorstellung kann so stark auf den Organismus einwirken, dass dadurch hormonelle Reaktionen verursacht werden können. Der Beweis, was Gedanken alles bewirken können! Gedanken führen ja auch zu plötzlichem Herzklopfen, Angstschweiß usw. Dies sollte einem in jeder Lebenslage bewusst sein. Gedanken sind Materie! Aber das wusste ich damals noch nicht. Ich wunderte mich einfach nur. Es lief die nächsten Monate so weiter. Ich war regelmäßig scheinschwanger mit Einbildung von Übelkeit und dergleichen und jedes Mal Tränen bei einem negativen Schwangerschaftstest. Ich begann mit NFP (Temperatur messen), machte Ovulationstests, trank Kindlein-Komm-Tee... die ganzen typischen Dinge eben. Das Geschäft mit dem Kinderwunsch boomt ja! Damals war ich allgemein noch geblendet von all den Angeboten und Dingen, die es so gibt. Babyzimmer, Kinderwagen... all das wollte ich mal haben. Nach 1/2 Jahr las ich ein Buch zum Thema Kinderwunsch. Darin stand, dass man loslassen sollte und andere Dinge planen. Aber wie soll man eigentlich loslassen, wenn man gleichzeitig für die hochschwangere Freundin eine Babyparty organisiert und man auch noch beruflich mit Schwangeren zu tun hat??? Das ist gar nicht so einfach, wenn man jeden Tag wieder mit der Nase drauf gestoßen wird! Aber gerade weil ich so viel mit anderen Schwangeren in Kontakt stand, erfuhr ich, dass es "Tragemamas", Stillberaterinnen und Geburtshäuser gibt und dass ein Neugeborenes eigentlich gar nicht zwingend ein eigenes Zimmer braucht. Ich begann langsam Vieles zu hinterfragen.



2. Depressionen

Nachdem ich im 10. Zyklus an der Ernährung viel geändert hatte, bin ich im 11. Zyklus dann tatsächlich schwanger geworden! Doch es endete in einer Fehlgeburt. Wie ich damit umgegangen bin, könnt ihr hier lesen. Es war eine sehr harte und düstere Zeit, in der ich irgendwie keinen rechten Lebenssinn sah. Nach dieser tiefen Enttäuschung machten wir etliche Monate eine Pause vom Kinderwunsch. Ich kündigte fristlos meinen Beruf im Gesundheitswesen. Dadurch fiel eine tonnenschwere Last von meinen Schultern, brachte aber natürlich gleichzeitig andere Probleme mit sich, die ich bewältigen musste. Ich hatte danach so viel aufzuholen, lernte z.B. die Schönheit der Natur kennen. In dieser Zeit begann ich mich für neue Dinge zu interessieren und machte diese zu meinem Hobby. Ich lebte in vielerlei Hinsicht meine Kreativität aus, organisierte große Feiern oder half anderen dabei. Ich machte außerdem eine Diät und Sport und nahm die 10 kg meines Scheinschwangerschafts-Frustessens wieder ab. Ich hatte wirklich immer etwas zu tun und es ging mir seelisch viel besser, aber ich war dennoch nicht glücklich. In mir war eine tiefe Traurigkeit. Es verging kein einziger Tag an dem ich nicht daran erinnert wurde, was mir fehlte. Als wir wieder versuchten schwanger zu werden, trafen mich die negativen Schwangerschaftstests erneut sehr heftig, ohne aus der Vergangenheit gelernt zu haben. Verzweiflung, Verbitterung und Pessimismus waren weiterhin an der Tagesordnung. Ich weigerte mich sogar Weihnachten zu feiern, da ich ohne Kind keinen Sinn darin sah.



3. Das Leben geht weiter

Im darauffolgenden Jahr kam ich langsam wieder aus meinem düsteren Tal heraus. Es lag wohl daran, dass ich ab diesem Zeitpunkt beruflich mit so viel Arbeit überhäuft wurde, dass für Melancholie und negative Gedanken schlicht und einfach nicht mehr so viel Zeit blieb. Und die Arbeit wurde immer noch mehr und mehr. Sie machte mir Spaß und ich hatte Freude dabei. So konnte ich nach ca 2-3 Jahren also endlich "loslassen", so wie es in dem Kinderwunschbuch beschrieben wurde. Das passierte jedoch von ganz alleine mit der Zeit und war keine Absicht. Irgendwann wusste ich nicht mehr an welchem Zyklustag ich stand und es war mir auch vollkommen egal. Dass ich mal wieder meine Periode bekommen hatte, kümmerte mich irgendwann nicht mehr. Klar, ein paar sarkastische Gedanken auf der Toilette waren normal, aber eine Minute später musste ich mich wieder darum kümmern, mein Arbeitspensum an diesem Tag zu schaffen. Natürlich gab es immer wieder Momente oder Tage, an denen der unerfüllte Kinderwunsch weh tat. Aber es nahm einfach nicht mehr so viel Zeit und Raum ein. Was mir noch alles geholfen hat diese Zeit zu überstehen, könnt ihr hier lesen.



4. annehmen des Schicksals

Viele fragen sich bestimmt, warum wir nicht einfach zum Arzt gegangen sind, um uns untersuchen zu lassen, gerade weil ich doch sogar beruflich damit zu tun hatte und mich damit sehr gut auskannte! Aber durch die Arbeit damit, konnte ich mir viele Gedanken dazu machen. Letztendlich waren es aber hauptsächlich spirituelle Gründe, die uns daran hinderten mit aller Gewalt ein Kind bekommen zu wollen. Wir entwickelten die Haltung: "Wenn wir auf natürlichem Wege kein Kind bekommen, dann ist für uns wohl einfach kein Kind vorgesehen. Dann ist dies unser Schicksal" Eine künstliche Befruchtung kam für uns jedenfalls niemals in Frage. Falls sich jemand ein paar alternative Gedanken dazu machen möchte, dem kann ich das Kapitel 4 "Im Supermarkt der Reproduktionsmedizin" aus dem Buch "Im Dialog mit dem Ungeborenen" von Theresia Maria de Jong sehr ans Herz legen.



-----> unser alternativer Weg

gesundheitliche Optimierungen

Natürlich machten wir uns dennoch Gedanken darüber WARUM wir wohl nicht wieder schwanger wurden?! Ich bin ja schon einmal schwanger geworden, ich wusste, dass wir es können. Aber ganz offensichtlich gab es eine gesundheitliche Blockade. Damals wurde ich ja schwanger, nachdem ich an der Ernährung etwas verändert hatte. Also veränderten wir über die Jahre phasenweise unsere Lebensweise und fielen doch zwischenzeitlich immer wieder in alte Gewohnheiten zurück. Aber am Ende dieser Phase waren wir kleine Gesundheitsexperten und wir wurden wirklich sehr fit. Wir hatten viel Energie und während andere sich mit Grippe, Erkältung und Magen-Darm rumplagten, blieben wir davon vollkommen unberührt. Und wenn wir mal ein kleines Problemchen hatten, halfen wir uns mit alternativen Methoden selbst. So heilte ich mich z.B. innerhalb kürzester Zeit von einem Augenleiden. Ganz ohne Augenarzt und ohne Brille. Doch ich wurde (noch) nicht schwanger.



sein Glück selbst in die Hand nehmen

Kennt ihr das? Wenn man urplötzlich einen Drang verspürt, den man sich nicht erklären kann und dem man sich auch nicht entziehen kann. Plötzlich packt es einen und man muss etwas tun. Ich hatte sowas schon öfter in meinem Leben und es hat jedes Mal etwas Positives bewirkt. Und so hat es mich nach 7 Jahren + 2 Monaten erfolgloser Kinderwunschzeit gepackt. Von heute auf morgen bin ich irgendwie "erwacht" und habe zu mir gesagt: "Ich muss mein Glück selbst in die Hand nehmen. Ich kann mich selbst heilen! Dazu brauche ich nicht die Hilfe von anderen". Es war eine tiefe innere Überzeugung (Placebo-Effekt). Gleichzeitig hatte ich ein Bild vor Augen, wie ich an meinem nächsten Geburtstag einen dicken Babybauch haben würde.
Es hat mich so sehr gepackt, dass ich mich Tag und Nacht mit nichts anderem mehr beschäftige, außer nach alternativen Heilungsmethoden bei unerfülltem Kinderwunsch zu forschen. Ich fand so viele Informationen. Ich wusste kaum mehr wo mir der Kopf stand und mit was ich eigentlich beginnen sollte. Sogleich startete ich erste Maßnahmen. Zu diesem Zeitpunkt setzte gerade wieder meine Periode ein. Ich fand auch den Weg zu Onlinekongressen und wundersamerweise liefen außgerechnet genau die Themen, die ich für meine Horizonterweiterung brauchte. Stundenlang hörte ich mir täglich Vorträge an und hatte ein aha-Erlebnis nach dem anderen. Ich hörte wie andere ihre Krankheiten durch die Ernährung selbst heilten. Ich erfuhr von Alleingeburten und vielen anderen alternativen Geburtserfahrungen, Haptonomie, Bindung, freie Bewegungsentwicklung, artgerecht, gewaltfreie Kommunikation mit Kindern und vieles mehr. Ich erfuhr, dass ich bügeln kann, während das Baby im Tragetuch gestillt wird und dass ich keinen Brei kochen muss. Ich verstand, dass man sein Kind nicht "er-ziehen" muss und so viel mehr. All diese Informationen geballt in kürzester Zeit, es war der reinste Wahnsinn! Mein Mann hörte alles mit und wir sprachen viel darüber. Und man glaubt es einfach nicht und ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich darüber nachdenke... Aber ich bekam nach 4 Wochen keine Periode. Ich war schwanger! An meinem nächsten Geburtstag hatte ich einen dicken Babybauch!





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